Emotionale Krisen rund um die Geburt treten häufiger auf als vorerst gedacht. Neben depressiven Symptomen können Frauen plötzlich auch an Ängsten und Zwangsgedanken, mangelndem Selbstwertgefühl oder an belastenden Geburtserfahrungen („Geburts-Trauma“ )leiden. Nicht zuletzt kann diese besondere Lebensphase auch mit psychischen Belastungen verbunden sein, die noch nicht im klinischen Sinne als Erkrankung diagnostiziert weden, bei denen Familien aber dennoch Beratung und Unterstützung benötigen.
Wenn dann das Baby dann im Arm der Mutter liegt, sind alle Strapazen der Geburt vergessen? Das gilt leider nicht für alle Frauen. Eine Geburt kann aus unterschiedlichen Gründen im Nachhinein belastend sein. Doch es gibt Wege, die seelischen Verletzungen zu heilen.
Eine sichere und schöne Geburt wünscht sich wohl jede Frau. In vielen Fällen treten der Geburtsschmerz und die Anstrengung zumindest nach und nach in den Hintergrund. Manchmal aber eben auch nicht. Manchmal überrollt die urgewaltige Geburtserfahrung Frauen regelrecht, es treten Komplikationen oder extreme Schmerzen bis hin zu Todesangst auf.
Manchmal hinterlässt die Geburt nicht nur eventuelle körperliche Verletzungen, sondern auch seelische Wunden, die Betroffene schwer belasten können.
Die Gründe dafür können ganz unterschiedlich sein: manchmal im persönlichen Erleben der Geburt – wenn sie etwa überwältigend schnell, sehr langsam oder extrem schmerzhaft war.
Es können aber auch äußere Faktoren belasten, beispielsweise wenn sich Anwesende in der verletzlichen Situation empathielos verhalten haben oder sogar empfundene Gewalt angewendet wurde.
Komplikationen unter der Geburt können ebenfalls ein Auslöser sein.
Häufig beschreiben Frauen im Zusammengang mit belastenden Geburtserfahrungendas Gefühl von Kontrollverlust, Hilflosigkeit, Versagen, Todesangst.
Wir gehen heute davon aus, dass bis zu einem Drittel aller Frauen ihre Geburt als belastende Erfahrung bewerten. Zum Glück entwickelt nur ein kleiner Teil eine Folgestörung wie etwa eine posttraumatische Belastungsstörung, die sich dann z.B. in Form einer Wochenbettdepression bemerkbar macht.
Ein weit größerer Teil der Frauen ist zwar nicht von einer Folgestörung im klinischen Sinne betroffen, leidet aber dennoch immens unter der Geburtserfahrung.
Auch bei diesen Frauen können eine ganze Reihe von Beeinträchtigungen auftreten – von Schlaflosigkeit über Selbstzweifel, Herzrasen, Ängstlichkeit, Schuldgefühle bis hin zu Depressionen.
Oft löst der Gedanke an eine erneute Schwangerschaft und Geburt Angstsymptome aus.
Wenn Du Dich in dem obrigen Text wiederfindest, Du unter den Folgen Deiner erlebten Geburt leidest oder Dir vielleicht auch einfach mal alles von der Seele reden möchtest, dann meld Dich gerne bei uns.